Bremen/Garrel „Hand aufs Herz“ lautet eine Veranstaltung, zu der sich viele Institutionen, die sich für andere engagieren, in Bremen treffen. Ein Programmpunkt ist ein Wettbewerb für Schulsanitäter. Erstmals waren jetzt die Schulsanitäter der Oberschule Garrel dabei. Die Teilnahme wurde ein Riesenerfolg: Ein Team kam auf den ersten Platz, zwei weitere Teams erreichten die gleiche Punktzahl wie die Zweitplatzierten.
Vier Stationen galt es vor fachkundigen Schiedsrichtern zu lösen: Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung, ein Splitter im Auge und ein Nagel in der Hand, Unfälle und Ereignisse wie sie im Schulalltag (Werkunterricht) passieren können. Bei einer weiteren Station mussten die jungen Sanitäter zeigen, dass sie sich an Unfallorten richtig verhalten. Die Höchstpunktzahl war 61. Damit gewann ein Team der Oberschule, die beiden anderen lagen knapp dahinter. 180 Teams aus ganz Norddeutschland waren in Bremen dabei.
Jan Ferneding und Michelle Hartmann von der Ortsgruppe Garrel der Johanniter bilden die Schulsanitäter aus. Das Team, das jetzt gewonnen hat, ist erst seit neun Monaten in der Ausbildung. Die Schulsanitäter gehören zum Schulalltag der Oberschule Garrel. In den Pausen sind sie auf dem Schulhof präsent, andere sitzen als Ansprechpartner im Forum der Schule. Bei schulischen Veranstaltungen ist der Dienst sehr gefragt. So waren sie auch beim „Inseltag“ der Schule dabei, zu dem 650 Personen nach Langeoog fuhren.
Immer in der Nähe ist die Tasche mit allen Dingen, die sie für ihren Einsatz brauchen. „Die Koffer werden wir bald aufrüsten“, sagte Jan Ferneding. Dann können die Schulsanitäter auch den Blutdruck und den Puls messen, und sie können bei Brüchen eine Schiene anlegen. „Im Koffer ist alles drin, was die Schülerinnen und Schüler auch anwenden können“, erklärt Ferneding.
Lena Stüttelberg-Schulze ist die Ansprechpartnerin für die Johanniter. Das Angebot wird es auch im nächsten Schuljahr geben, 15 Interessenten haben sich für das Ganztagsangebot gemeldet. Den Beteiligten ist wichtig, dass durch die Ausbildung die Sozialkompetenz gestärkt wird. „Die Schüler lernen früh, Verantwortung zu übernehmen“, lobt die Lehrerin. Die Schüler sehen es pragmatischer. Bei einem Handballspiel war Simon ratlos, wie er einem Epileptiker helfen sollte. Der elfjährige Carlo denkt voraus: Durch die Ausbildung spart er sich einen Kursus vor dem Führerscheinerwerb.
Die Urkunde für den Sieg und einen Gutschein hatten die Schulsanitäter aus Garrel bei der Rückfahrt im Gepäck. Der Gutschein beschert den jungen Ersthelfern einen Tag im Beach-Club Nethen.
Quelle: NWZ Online 23.06.2017
Von: Hubert Looschen